GEZa

In der Zeitung las ich verwundert, dass die GEZ nun auch Rundfunk- und Fernsehgebühren auf Computer erheben will, weil es theoretisch möglich wäre, damit Rundfunksignale und Fernsehbilder zu empfangen. Durch diese Meldung verwirrt, begab ich mich auf einen Abendspaziergang, um meine Gedanken zu ordnen.
Als ich nun so in Gedanken versunken und mit gesenktem Kopf durch die fast menschenleeren Straßen schlenderte und grübelte „Was wäre wenn ...“, wurde ich plötzlich aufgeschreckt. „Hallo Süßer!“, flötete eine Stimme. Verwundert und verwirrt blickte ich auf: „Äh, hallo!“, stotterte ich, „Kennen wir uns?“ – „Nein, noch nicht, aber du wirst mich noch kennenlernen. Ich heiße GEZa!“, beeilte sich die Stimme zu sagen. Und was für eine Stimme! Sie gehörte zu einem liebreizend anzusehenden weiblichen Wesen: lange blonde Haare, große Augen, volle rote Lippen, eine üppige Oberweite, eingeklemmt in einen knappen schwarzen Büstenhalter, darüber ein kurzes rotes Lederjäckchen, ein knapper roter Minirock, und fast unendlich lange Beine, an deren Enden die zierlichen Füße in roten Stöckelschuhen steckten. Über ihrer Schulter hing ein kleines schwarzes Täschchen mit der Aufschrift „Gebühren“. Noch ganz benommen von diesem überraschenden Anblick und der bezaubernden Stimme fragte ich: „Was willst du denn, GEZa?“  „Ich kriege noch 50 Euro von dir!“, säuselte das liebliche Geschöpf. „Was?“, entfuhr es mir, „50 Euro soll ich bezahlen? Ja, wofür denn?“ „Gefalle ich dir etwa nicht?“, schmollte GEZa. „Natürlich sind die 50 Euro für Liebesdienste, wofür denn sonst?“ „Natürlich gefällst du mir, aber ich habe deine Dienste doch gar nicht in Anspruch genommen“, entgegnete ich leicht verärgert. „Nun hab’ dich mal nicht so!“, schmeichelte GEZa, „darauf kommt es neuerdings doch gar nicht mehr an. Es reicht, dass du es theoretisch könntest, du“, und sie ließ ihren Blick langsam und vielsagend an mir herabgleiten, „du mit deinem Gerät“.

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